Space Siedler - Spielerfahrungen und Ausblicke
Einleitung
Szenario
Spielfeld
Objekte
Rohstoffe
Fortschritt
Herstellung
Erfahrungen
Danksagungen

Das Spiel war rechtzeitig zur Spiel '98 fertiggestellt und wir (i. e. meine Freundin Iris und ich sowie unsere Nachbarn Markus und Silke - vgl. Danksagung) hatten es sogar noch vor der Messe geschafft, es zweimal probezuspielen, bevor ich auf der Messe die Gelegenheit hatte, Klaus Teuber persönlich kennenzulernen und ihm ein Exemplar des Spiels zu übergeben.

Erste Erfahrungen

Ich muß gestehen, ich hatte vorher noch nie ein einziges Siedler-Spiel gewonnen - das gelang mir erst beim ersten Testspiel von Space-Siedler. Die Kritik meiner Mitspieler, das läge nur daran, daß das Design von mir sei, konnte ich spätestens dadurch entkräften, daß ich im zweiten Testspiel wie üblich auf das Brutalste verloren habe. ;-) Doch beim Siedler-Spielen gilt nach wie vor der Grundsatz "Der Weg ist das Ziel".

Grundsätzlich hat der bonbonbunte Spielaufbau einen sehr eigenen Reiz, denn das Spielfeld breitet sich auf dem Spieltisch aus wie ein samtschwarzes Tuch - was genau das ist, was ich ursprünglich bezwecken wollte.

„Unter der Haube" hat sich ja nicht allzu viel geändert, nur sieht alles anders aus und heißt anders. Vordergründig betrachtet schaut man jedoch staunend auf dem Spielfeld herum und weiß überhaupt nicht, was man machen soll, weil alles so fremd ist. - Insbesondere schwierig ist die Gewöhnung an die Verwendung der Rohstoffnamen. Im Originalspiel haben sich die Bezeichnungen absolut eingebürgert, aber hier verfällt man allzu leicht Aussprüchen wie „Ich kriege zwei von den grünen Dingern ..." statt zu sagen „Ich bekomme 2x Sauerstoff ..."

Insbesondere das Handeln mit echten Rohstoffen statt mit Rohstoffkarten hat einen ganz besonderen Reiz, der dem Originalspiel nach der Gewöhnung ans Space-Siedler beinahe fehlt.

Weitere Ideen meinerseits

Nachdem das Basisspiel fertig ist, fällt in meinem Bekanntenkreis die frequently asked question, wie es denn mit Erweiterungssets steht. Dazu gibt es folgendes zu sagen:

  • Die Erweiterung für 5-6 Personen wäre denkbar unkritisch, nur müßte ich weitere Holz-Spielsteine und Rohstoffe besorgen. Alles weitere, nämlich die Erweiterung des Spielfeldes und der Fortschrittskarten, läßt sich durch eine weitere Investition in den ortsansässigen Copy-Shop erledigen.

    Ob und wann ich das mache, ist noch nicht entschieden.
  • Eine Seefahrererweiterung erfordert neuerliches Nachdenken über die Konsistenz des Szenarios: Wenn man im Originalspiel mit Schiffen über das Meer fährt, so müßten nun größere kosmische Distanzen überbrückt werden - z. B. mit leistungsfähigeren Raumschiffen (Warp-Antrieb wie bei Star Trek oder Hyperraumtor-Fähigkeiten wie bei Babylon 5) oder schlichtweg erbaubare Hypergates (wie bei Stargate, Contact oder Lost In Space). Immerhin stünde der Preis schon fest: Aus Holz und Wolle für ein Schiff im Originalspiel würden Metallerz und Forschungsergebnisse für die Hyperraumschiffe oder -tore - das macht halbwegs Sinn. - Stabile Wurmlöcher scheiden ja freundlicherweise aus, da sie ja bereits als Häfen Verwendung finden.
    Desweiteren muß ein zum Szenario passender Ersatz für das Gold gefunden werden - vermutlich goldgepreßtes Latinum. ;-)

    Diese Erweiterung wäre nicht nur designtechnisch sondern auch materialmäßig aufwendig, da neuartige Spielfiguren und Rohstoffe beschafft werden müßten. Mittelfristig plane ich diese Erweiterung nicht. Sollte es dazu kommen, unterliegt die Seefahrererweiterung für 5-6 Personen der gleichen Beschränkung wie die normale Erweiterung für 5-6 Personen.
  • Das Siedler-Kartenspiel stellt ein komplett eigenständiges Spiel dar, das sich mehr oder minder weit vom Originalspiel entfernt. Es gibt eine Fülle von verschiedenen Bauwerks- und Ereigniskarten (darunter Personen und Aktionen), deren Pendants im Weltraum bisher vollkommen ungeklärt sind und besonders exakter Umsetzung bedürften, um das resultierende Gesamtbild konsistent zu halten - zum einen zum bisherigen Space-Siedler, zum anderen in sich selbst, inklusive der Preise der einzelnen Bauwerke etc.
    Anschließend wäre produktionstechnisch eine schier unüberschaubare Menge Karten notwendig, bei denen diesmal keinesfalls auf beidseitigen Druck verzichtet werden könnte. Beides zusammen birgt in sich einen nicht zu unterschätzenden Kosten- und Arbeitsaufwand.
    Immerhin kann hier alle Sorgfalt auf die Karten reduziert werden, weil (fast) keine Spielfiguren (außer Mühle und Ritter) benötigt würden. Andererseits müßten viele künstlerische Entwürfe für alle Kartentypen gemacht werden.

    Obwohl der Gedanke an ein Space-Siedler-Kartenspiel enorm verlockend ist, wird es dazu auf lange Sicht wohl nicht kommen.
  • Für die Städte und Ritter-Erweiterung gilt in etwa dasselbe wie für das Kartenspiel, da sie (grob gesprochen) ein Mittelding aus dem Basisspiel und dem Kartenspiel realisiert.

    Eine Adaption dieses Erweiterungssets scheitert grundsätzlich an der Komplexität des konsistenten Designs und dem Bauaufwand des Spiels und der zusätzlichen Materialien (z. B. Umklapptafeln).
  • Das „Classical Missions Pack" Alexander der Große & Cheops stellt unter Zuhilfenahme weiterer Spielelemente wie Schiffen und Gold fertige Szenarien für das Basisspiel bereit, die sich an historische Gegebenheiten der menschlichen Geschichte anlehnen. Da für das Space-Siedler-Szenario verständlicherweise keine klassischen Missionen bestehen, müßte man hierbei Anleihen an das Star Trek-Universum, die Babylon 5-Entwicklung oder an die schier unerschöpfliche Welt der Star Wars-Romane machen - oder aber eigene dazu erfinden. So reizvoll die Idee wäre, scheitert es doch daran, daß ein entsprechend großer Spielplan ausgedruckt werden müßte (ca. DIN-A-2 oder größer). Desweiteren müßten gleichzeitig Elemente der Seefahrererweiterung wie Schiffe oder Gold hinzudesignt werden.

    Diese Erweiterung des Weltraumszenarios ist extrem unwahrscheinlich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Vielleicht kommt es zur Erweiterung für 5-6 Personen, eventuell zur Seefahrererweiterung. Alles weitere ist schlichtweg undurchführbar.

To boldy go where no Siedler has gone before

SonneNun, Ende 1999, hat Klaus Teuber ebenfalls eine ähnliche Idee in die Tat umgsetzt. Ob er durch mein "Space-Siedler" inspiriert war oder ob wir zeitgleich die gleiche Idee hatten, ist nicht überliefert. "Space-Siedler" entstand jedenfalls vollkommen unabhängig von seinem "Sternenfahrer von Catan". Wer mehr darüber lesen möchte, mag sich mein Sternenfahrer-(P)review durchlesen, auf der Siedler-Homepage oder auf der Sternenfahrer-Homepage stöbern.

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